Nebensaison: Im Herbst sinken die Preise für Mietwagen und Ferienwohnungen beachtlich
Analyse von Holidu und billiger-mietwagen.de
Ob Griechenland, Italien oder die deutsche Nord- und Ostsee: die Inflation machte sich auch im Sommerurlaub bemerkbar. Wer sich in diesem Jahr keinen Urlaub leisten konnte oder den Sommer einfach verlängern möchte, kann im Herbst deutlich günstiger verreisen. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Ferienhausportals Holidu und billiger-mietwagen.de auf.
Preise für Ferienhäuser und Mietwagen halbieren sich in einigen Regionen Europas
„Fast überall fallen die Preise für Ferienhäuser und Ferienwohnungen im Herbst“, berichtet Heike Müller, Sprecherin des Ferienhausportals Holidu. Besonders groß ist der Unterschied bei Ferienhäusern in Dänemark. Der Durchschnittspreis für eine Ferienunterkunft pro Nacht fällt von 137 Euro im Sommer auf 93 Euro – also um 32 Prozent. Mietwagen werden um sieben Prozent günstiger.
Mehr Sonnen-Garantie und höhere Temperaturen verspricht der Süden Europas. Heike Müller von Holidu erklärt: „Um den Sommer zu verlängern, müssen Reisende nicht immer tief in die Tasche greifen. Viele beliebte Sommerreiseziele sind im Herbst viel günstiger und die Temperaturen häufig immer noch angenehm warm.” In Italien werden Unterkünfte um 26 Prozent und Mietwagen um 28 Prozent billiger. Auch in Spanien gibt es Preisnachlässe, bei Ferienwohnungen um 23 Prozent und bei Mietwagen um 24 Prozent. Auf den Baleareninseln Menorca und Formentera werden Ferienwohnungen sogar um rund die Hälfte günstiger, auf Mallorca um 28 Prozent. Unterkünfte auf den Kanaren sind im September preislich attraktiv, eine Ferienunterkunft liegt bei 105 Euro pro Nacht. Doch aufgepasst: Da die Kanaren ein klassisches Winterreiseziel sind, steigen die Preise ab Mitte Oktober wieder an.
Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erwartet Kroatien-Urlauber im Herbst. Dort liegt der Durchschnittspreis für Unterkünfte pro Nacht ab Mitte September bei 100 Euro und ist damit um 31 Prozent geringer als in der Hauptsaison (145 Euro). Mietwagenpreise fallen um mehr als die Hälfte (minus 56 Prozent).
Albanien lockt mit besonders preiswerten Unterkünften: Ab Mitte September kostet ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung nur rund 50 Euro pro Nacht (minus 27 Prozent). Mietwagen werden um mehr als ein Drittel günstiger (minus 37 Prozent).
In Deutschland punkten Ostsee- und Nordsee mit beträchtlichen Preisnachlässen
Hierzulande sinken die Preise für Ferienunterkünfte im Herbst um durchschnittlich zehn Prozent. Im Sommer beliebte und hochpreisige Urlaubsziele wie Rügen werden nun erschwinglicher: Der Durchschnittspreis pro Nacht und Unterkunft beträgt Mitte September 129 Euro und ist damit 28 Prozent niedriger als Anfang August (178 Euro). Auch auf Usedom reduzieren sich die Preise um 27 Prozent. Unterkünfte auf der Nordseeinsel Sylt werden immerhin um elf Prozent günstiger. Der Herbst gilt als die ideale Wanderzeit. Daher stagnieren oder steigen die Unterkunftspreise in einigen Regionen Deutschlands, die als beliebte Wanderziele bekannt sind, wie das Allgäu (null Prozent) und der Thüringer Wald (plus sechs Prozent).
Der Durchschnittspreis für Mietwagen in Deutschland verändert sich ab Mitte September zur Hochsaison im August kaum. In einigen Regionen freut sich die Urlaubskasse jedoch über Preissenkungen, wie auf Sylt (minus 15 Prozent) und in den Bayerischen Alpen (minus sechs Prozent).
So haben sich die Preise für Ferienunterkünfte und Mietwagen entwickelt
Viele Gastgeber haben in diesem Jahr die Preise erhöht, wie eine im Frühjahr durchgeführte Umfrage von Holidu ermittelt hat. Zwei Drittel (59 Prozent) der Vermieterinnen und Vermieter haben angegeben, dass sie die Preise in 2023 erhöht haben oder erhöhen werden. Die meisten (37 Prozent) wollten die Preise jedoch um weniger als zehn Prozent anheben. 24 Prozent sagten, dass ihre Mietpreise um zehn bis 20 Prozent ansteigen werden. Höhere Preissteigerungen hat laut der Umfrage fast kein Vermieter (0,3 Prozent) vorgenommen. „Weitere nennenswerte Preissteigerungen bei Ferienwohnungen und Ferienhäusern erwarten wir im Herbst und Winter nicht. Für die Sommersaison im nächsten Jahr ist abzuwarten, ob Vermieter die Preise weiter anpassen, um steigende Energie- und Inflationskosten auszugleichen”, so Heike Müller von Holidu.
Bei den Mietwagen lagen die Preise für den Sommer 2023 überall unter denen von 2022. Den Grund nennt Frieder Bechtel von billiger-mietwagen.de: „Die Autohersteller konnten 2023 wieder deutlich mehr Autos ausliefern, sodass die Autovermieter die Flotten vergrößern konnten. Das ausgeweitete Angebot führte zu einem regeren Wettbewerb. Die Reisenden können sich daher 2023 über deutlich günstigere Mietwagen-Preise freuen.”
Gender-Hinweis: Im Interesse der Lesbarkeit haben wir auf geschlechtsbezogene Formulierungen verzichtet. Selbstverständlich sind immer alle Geschlechter gemeint, auch wenn explizit nur eines der Geschlechter angesprochen wird.
Methode: Die Preise für diese Studie wurden im August und im September 2023 aus den Datenbanken von Holidu und billiger-mietwagen.de erhoben. Bei den Unterkunftspreisen wurde der durchschnittliche Preis pro Nacht für eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus in den Zeiträumen zwischen dem 01. August 2023 bis einschließlich 15. August 2023 („Hauptsaison”) sowie zwischen dem 15. September 2023 und dem 30. September 2023 („Nebensaison“/„Herbst“) erhoben, wobei für besonders verlässliche Daten der Mittelwert über dem Median gebildet wurde und statistische Ausreißer nicht berücksichtigt wurden. Die Holidu-Website bündelt und vergleicht die Angebote von mehr als 15 Millionen Ferienhäusern und verzeichnet jedes Jahr über 100 Millionen Besucher.
Für die Mietwagen-Analyse wurde der durchschnittliche Tagespreis für Buchungen in den Zeiträumen zwischen dem 01. August 2023 bis einschließlich 15. August 2023 („Hauptsaison”) sowie zwischen dem 15. September 2023 und dem 30. September 2023 („Nebensaison“/„Herbst“) ausgewertet. Dafür wurden die Daten von Buchungen mit 1,2 Mio. Mietwagentagen verwendet.